Hintergrund
Die Geschichte des Biodiesels geht bis in das Jahr 1853 zurück, als Patrick Duffy dessen Herstellung durch Umesterung von pflanzlichen Ölen mit alkoholischer Kalilauge beschrieb. Die Kraftstoffalternative erfuhr aber ihre erste Hochphase erst im zweiten Weltkrieg, als es in vielen Regionen zu Versorgungsengpässen bei fossilen Treibstoffen kam und die Regierungen Motoren entwickeln ließen, die mit Pflanzenöl betrieben werden konnten. In der Nachkriegszeit geriet aufgrund der leicht erschließbaren Rohölvorkommen und deren hoher und preiswerter Verfügbarkeit die Anwendung von Biodiesel jedoch in Vergessenheit.
In den letzten Jahren rückte zunehmend die Veränderung des Klimas in die Aufmerksamkeit von Menschen und Regierungen. Als Hauptursache gilt der hohe weltweite Ausstoß des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2). Um diesen Trend zu verlangsamen, verpflichtete die Bundesregierung die Mineralölwirtschaft dazu, Biokraftstoffe prozentual beizumischen. Heute ist Biodiesel der wichtigste Biokraftstoff in Deutschland mit einer heimischen Produktionskapazität von etwa 4 Millionen Tonnen pro Jahr. Biodiesel ist eine Alternative zu fossilem Diesel und wird in der Beimischung B5 und B7 angeboten. Zudem können insbesondere Lastkraftwagen mit reinem Biodiesel (B100) betankt werden. Biokraftstoffe leisten daher einen wichtigen Beitrag zur alternativen Energieversorgung der Wirtschaft und der Verbraucher und damit zum Umweltschutz. Die durchschnittliche Treibhausgaseinsparung von Biodiesel lag bei 81 Prozent im Jahr 2019.
Die Produzenten verbessern stetig Prozesse und erzielen hohe Einsparungen durch den vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energien und Wärmerückkopplung im Herstellungsprozess. Zusätzlich verwenden die Hersteller nicht nur Pflanzenöle, sondern verschiedene Rohstoffe wie Altspeiseöle und -fette, Fettsäuren oder sonstige ölhaltige Reststoffe, um die optimale CO2-Einsparung zu erreichen.